Sexy 50er Jahre Kleidung
Geschichte vom Bikini und Badeanzug
Bikinis kommen wohl niemals aus der PinUp Mode. Welche Rockabella kennt es nicht? Im Sommer möchte man sich am Baggersee, Strand oder im Freibad sonnen und im kühlen Wasser erfrischen. Mit einem schönen Badeanzug oder Bikini kann jeder Frau ihre Kurven wie ein Pin Up der 50er Jahre Mode gekonnt in Szene setzen.
Heute wollen wir der Geschichte dieser schönen Badekleidung für Frauen, die es heutzutage in allen möglichen Farben und Formen gibt, auf den Grund gehen.
Vorgänger des Bikinis: Der Badeanzug
Einen bikiniartigen Zweiteiler gab es bereits schon im Altertum. Belege hierfür finden sich auf antiken Wandmalereien oder Mosaiken. Im 4. Jahrhundert vor Christus trugen junge Frauen Höschen und Brustbänder, welche einem Bikini ähnelten. Es bliebt jedoch ungeklärt, ob es sich auf jenen Darstellungen der Bekleidung um Unterwäsche, Sport- oder Bademode handelten.
Im Jahre 1900 erfand der Freiburger Valentin Lehr die erste zweiteilige Bademode, welche Brust und Scham bedeckte. Diese Bademode trugen allerdings nur Anhänger der Freikörperkultur. Ab 1920 wurden Damenbadeanzüge hergestellt, welche aus Jersey, Trikot oder Seidenstoffe bestanden. Die noch frühen Badeanzüge trockneten im nassen Zustand schwer. Ihre Aufgabe war es im Wasser nicht transparent zu werden. Es wurden teilweise sogar Gewichte eingenäht, damit die Röcke auch unter Wasser sichtbar in Form blieben. Man verhaftete Frauen am Strand, welche zu viel nackte Haut zur Schau stellten. Die Bedeckung des ganzen Körpers war zu Beginn des öffentlichen Badebetriebs für Frauen und Mädchen Pflicht. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts gab es die ersten geschlossenen Badeanstalten für Frauen in den Städten. Ab 1903 gab es die ersten Badeanzüge aus Woll- oder Baumwolltrikot. In den 1920er Jahren wurden diese Einteiler populär. In vielen Badeanstalten mussten die Frauen über diese Badebekleidung Röcke tragen, damit nicht zu viel Bein gezeigt wurde.
Der Trend wandelte sich in den 30er Jahren. Nun war nicht mehr die „vornehme Blässe“ in Mode, sondern eine „gesunde Bräune“ gehörte fortan zum gängigen Schönheitsideal. In Deutschland kam der amerikanische Zweiteiler „Palm-Beach-Combination“ in Mode, bei welchem es sich bei dem Unterteil um einen kurzen Rock oder einem miederartigem Höschen und einem BH als Oberteil handelte. Im Jahre 1932 erließ der Preussische Reichskommissar und der Innenminister Franz Bracht den Zwickelerlass. Jener Erlass untersagte es, dass Frauen diesen Zweiteiler in der Öffentlichkeit tragen durften. Durch die Nationalsozialisten wurden diese Normen der Badekleidung weiter verschärft. Ab sofort waren ausschließlich Einteiler mit Beinansatz erlaubt. Eva Braun trug beispielsweise trotzdem Zweiteiler als Bademode. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Badeanzüge zunehmend enger, besonders Damenbadeanzüge waren nun figurbetont und es gab aus diesem Grund häufig Abbildungen von Models in Schwimmanzügen auf diversen Vintage Werbeplakaten.
Die Erfolgsgeschichte vom Bikini
Im Jahre 1946 wurde der Bikini von dem gelernten Automechaniker und späteren Modeschöpfer Louis Rénard erfunden. Am 18. Juli 1946 ließ er eine Zeichnung des Zweiteilers patentieren. Er bestand aus vier Dreiecken: hierbei bildeten zwei Dreiecke mit einer Kordel verbunden die Hose und zwei kleine Dreiecke bedeckten knapp die Brust. Den Namen Bikini bekam jene Badekleidung von der Marshallinsel Bikini-Atoll, auf welcher man im selben Jahr eine Serie von Kernwaffentests durchführte.
Zum ersten Mal wurde der Bikini am 5. Juli 1946 im Pariser Bad „Piscine Molitor“ der Öffentlichkeit präsentiert. Die Nackttänzerin Micheline Bernardini wurde für die Vorstellung des Bikinis engagiert, da sich kein Mannequin traute die knappe Badebekleidung zu tragen. Die ersten Jahre nach seiner Erfindung konnte sich diese Badekleidung noch nicht durchsetzen. Es galt als schamlos und skandalös. Bikinis wurden an vielen Badeorten, wie z.B. in Italien, Portugal oder Spanien strengstens verboten. Im Jahre 1949 wurde der Bikini paradoxerweise von der französischen Polizeipräfektur am Mittelmeer erlaubt, jedoch gleichzeitig an der französischen Atlantikküste verboten. In den USA wurde der Bikini ebenfalls verboten, besonders in Hollywoodfilmen oder auf Schönheitswettbewerben wurde er nicht geduldet, da jene den ungeschriebenen Moralgesetzten der „Hays Codes“ unterlagen.
In den 1950er Jahren gehörte eine Wespentaille, runde Hüften und ein voller Busen zum Schönheitsideal. Die Badeanzüge wurden mit Figur modellierendem Innenleben ausgestattet, mit welchem die Taille zusammengeschnürt und der Busen angehoben wurde. Mit Zweiteilen konnte man dieses Schönheitsideal nicht erreichen, somit wurde der Bikini aus der Mode verbannt. Im Jahre 1953 sorgte Marilyn mit einem Bikini für Furore. Ebenfalls zeigte sich die damals noch relativ unbekannte Brigitte Bardot 1953 in einem rosa karierten Bikini auf dem Filmfestival von Cannes. Erst in den 60er Jahren wurde der Bikini gerne getragen. Die Schauspielerin Ursula Andress trug einen Bikini im James Bond Film „007 jagt Dr. No“ und machte den Bikini damit weltberühmt.
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Text: Isabella Labella