Rock’n’Roll und Wein passen nicht zusammen? Von wegen. Mit ihrem “Rockabilly Weinkult” in Niederösterreich beweisen René Pollak und seine Frau Ramona das Gegenteil. Die beiden produzieren Wein, der rockt, und sind damit nicht nur bei Genießern mit Tolle erfolgreich.
Wie ein Rockabilly zum Winzer wird
Eigentlich schien die Berufslaufbahn von René Pollak vorgezeichnet. Schließlich waren Vater und Großvater schon Winzer im ehrwürdigen österreichischen Weinviertel und das Weinanbauen ein fester Bestandteil des Familienalltags. Also war es nur logisch, dass auch René die Weinbauschule besuchte, um später den Betrieb seiner Eltern zu übernehmen. Doch zur gleichen Zeit kam der 15jährige mit der Rockabillyszene in Berührung. Dabei entdeckte er seine Liebe zum Rock’n’Roll und dem dazugehörigen Lifestyle. Deshalb und weil René aus dem gewohnten Trott ausbrechen wollte, reifte in ihm der Entschluss “Du kannst mich gern haben. Ich übernehm das sicher nicht.”
Anders als es das Klischee vorschreibt, war dieser Sinneswandel kein Anlass für ein saftiges Familiendrama à la James Dean. René Pollak und seine Eltern – die Mama bekennender Johnny-Cash-Fan – verstanden sich ihr gemeinsames Leben lang prächtig. Daran änderte auch die Entscheidung des Sohnes, auf Wein zu pfeifen und eine Optikerausbildung zu machen, wenig. Einige Jahre später kehrte René zusammen mit seiner Frau Ramona dann doch zurück, um Winzer zu werden, aber nicht irgendeiner. Immer noch leidenschaftlicher Rockabilly, hatte er seine eigene Vorstellung davon, wie er dem elterlichen Betrieb einen neuen Schliff verpassen könnte.
Die Geburt des Rockabilly Weinkult
Die Idee, einen Wein zu machen, der seine Leidenschaft für Rock’n’Roll widerspiegelt, hatte René Pollak schon lang. Letzten Endes wurde daraus ein ganzes Weingut. Rockabilly-Weinkult wurde 2013 geboren und ist das erste und bisher einzige seiner Art. Dabei zeichnet es sich nicht nur durch seine charakteristischen Etiketten aus.
René Pollak ist es wichtig, dass die aktuell 12 Weine seines Weinguts “Spaß” machen, ein in der Winzerszene eher ungewöhnlicher Anspruch. Weine, “für die man 37 Sommelierkurse absolviert haben muss, damit man sie versteht”, überlässt der junge Winzer lieber anderen.
Etabliert als Rockabilly-Winzer
Die Reaktion vieler etablierter Winzer auf das Rockabilly-Weinkult bestand anfangs vorwiegend in Belustigung. Mittlerweile sind die Pollaks und ihre Mitarbeiter auf ihre ganz eigene Art etabliert und bekannt. Das geht so weit, dass sie auf Messen bei jedem Toilettengang angesprochen werden: “Hey, du bist doch der Rockabilly-Winzer.” – ein Marketingeffekt, der seine Wirkung sicher nicht verfehlt. Auch machte René Pollak die Erfahrung, dass vor allem junge Menschen eher ihm und seinen Kollegen Fragen über Wein stellen als älteren Winzern. Das nahmen er und seine Frau zum Anstoß, eigene Workshops zum Thema Wein zu veranstalten.
Dabei betont René Pollak, dass seine Kunden zu 90 Prozent nicht aus der Szene stammen. Anders seine neuesten beiden Mitarbeiter, Lene und Mark, die sich um das Büro und den Verkauf kümmern. Sie leben den Rock’n’Roll Lifestyle genauso wie das Ehepaar Pollak.
Besucher des Weinguts, die ein Las Vegas inmitten von Niederösterreich erwarten, muss René Pollak allerdings enttäuschen. Denn aller Liebe zum Rock’n’Roll zum Trotz sei das Rockabilly Weinkult ein österreichischer Winzerbetrieb und lebten er und seine Frau in einem alten Bauernhaus, das weitgehend so aussehe wie bei seiner Großmutter in den 60er-Jahren – ohne Jukebox. “Zu bunt” soll es eben auch nicht sein.
Hallo zusammen, habe gerade euren Veranstaltungskalender entdeckt.
10.02.2018 Rockabilly Earthquake, Bremen, ist leider nicht erwähnt.
Da kommen auch viele Gäste aus anderen Städten.
Guten Rock´n Roll weiterhin
VG
Erika