Corona hat viele Pläne durchkreuzt. Auch der neue – und erstaunlicherweise erste – Longplayer von Nina & The Hotspots hat ein Jahr länger als geplant bis zum Release gebraucht. Hier erfahrt Ihr, ob sich das Warten gelohnt hat und ob “Monkey Business” ein heißer Tipp für den Sommer ist.
Tanzbarkeit zwischen Jump Blues, Neo Swing und Rockabilly
12 Eigenkompositionen von 13 Songs, das ist ungewöhnlich für das Album einer deutschen Rockabilly- bzw. Rock ‘n’ Roll-Band. Allerdings treffen beide Bezeichnungen nur eingeschränkt zu auf Nina & The Hotspots. Denn am meisten bedient sich der Sound des Freiburger Quintetts bei den Geburtsjahren des Rock ‘n’ Roll, beim Jump Blues der 40er-Jahre und dem Big Band Swing aus noch früheren Dekaden. Dazu ein kräftiger Schuss Neo-Swing, ein bisschen Rockabilly und fröhlicher 60s-Beat – fertig ist ein Stilgemisch, das auf “Monkey Business” von der ersten Minute an hervorragend funktioniert.
Schon der Opener “Hot Spot Boogie” macht seinem Namen alle Ehre. Mit einem tanzbaren Mix aus lässiger Funkyness und elegantem, treibendem Swing ist er ein frühes Highlights der Platte.
Ähnlich funktionieren “Monkey Business” und “Cruisin Baby”. Auch hier sorgen die markanten Saxofon-Riffs von Uwe Pickardt für eine Extraportion Groove und tragen dazu bei, dass sich Nina & The Hotspots tatsächlich wie eine “kleine Bigband” anhören.
“This Cat Sleeping” dagegen tritt den Rückzug in die 20er-Jahre an und klingt nach Zigarettenspitzen, Samtvorhängen und Speakeasy-Atmosphäre.
Alles Jazz, oder was? Keineswegs. Auf “Can’t Believe”, “Little Bit of This” und “Barber Bop” schwingt das Pendel Richtung Slapbass und markanten Gitarrenriffs. Und wer Pop nicht scheut, kann sich an den Ohrwurmqualitäten von “Everytime” erfreuen.
Nina & The Hotspots liefern einen Soundtrack für lange Sommernächte
Alles in allem ist “Monkey Business” keine Scheibe für Puristen, aber eine, die aufgeschlossenen Swing- und Rockabilly-Fans eine Menge Spaß machen dürfte.
Dass die Musiker schon eine Weile zusammenspielen und in dieser Zeit so manche Tanzfläche erfolgreich zum Vibrieren gebracht hat, wird an der Tightness von “Monkey Business” deutlich und hat sicher auch dazu beigetragen, dass die Band das Album live eingespielt hat. Zusammen mit der Stimmgewalt von Sängerin Nina Salhab und geschmackvollen Kompositionen, die bis auf wenige Ausnahmen mindestens genauso modern wie retro klingen, macht sie Monkey Business zu einer hervorragenden Platte für einen unbeschwerten Sommer. Genau das, was wir alle jetzt brauchen.