Leder das Geschichte schreibt
Der Wilde Westen setzte den Beginn der unter dem heutigen Namen anzutreffenden Biker Boots. Früher trugen diese robusten Stiefel Soldaten im amerikanischen Bürgerkrieg. Nach dem Krieg wurden die bequemen und festen Stiefel bevorzugt von Cowboys getragen. James Dean und Marlon Brando trugen die lässigen Boots in ihren Filmen und eine ganze Jugendgeneration tat es ihnen gleich. Motorradfreaks weltweit lieben ihre strapazierfähigen Biker Boots, mit welchen sie gleich mehrere hundert PS bändigen. Seit der Erfindung der Biker Boots vor 120 Jahren sind diese Stiefel nie aus der Mode gekommen. Für viele stellen die Boots ein Symbol für Freiheit und Abenteuer dar. Heute wollen wir euch ein wenig über diese coolen Treter mit langer Tradition informieren.
Die Entwicklung vom Cowboystiefel bis zum Biker Boot
Stiefel trug man bereits schon im Jahre 15 000 – 13 000 vor Christus. Auf Wandmalereien in der spanischen Altamira Höhle kann man Abbildungen von Jägern mit stiefelartiger Bekleidung finden. Damals trug man Stiefel traditionell und zweckgebunden beispielsweise als Soldat, Wanderer und Bergsteiger oder auch Jäger. Man unterschied hierbei Damen- und Herrenmodelle oft nur anhand der Leistenform und Absatzhöhe. Im 19. Jahrhundert gab es eine Fülle an verschiedener Stiefelmodelle, z.B. Wellingtonstiefel, Bottine oder Jakobinerstiefel. Es sind einige überknöchelhohe Varianten von Herrenstiefel bis heute unverändert anzutreffen, z.B. Chelsea Boots, Jodhpur-Boots oder auch die klassischen Westernstiefel. Mit Ende des Ersten Weltkriegs wurden Stiefel, insbesondere die Modelle mit hohem Schaft zu einer selteneren Erscheinung als alltägliche Fußbekleidung, da die Schutzfunktion des hohen Schafts kaum noch benötigt wurde und Halbschuhe preiswerter und bequemer zu tragen waren.
Im amerikanischen Bürgerkrieg trugen die Soldaten als Erste robuste Lederstiefel, welche unserem heutigen Modell der Biker Boots ähnelten. Als Cowboys nach dem Sezessionskrieg diese Stiefel für ihre Arbeit auf der Ranch tragen wollten, stellten sie schnell fest, dass dieses eher klobige und schwere Stiefelmodell nicht dafür geeignet war.
Der Schuhmacher Charles Hayer aus Kansas optimierte Stiefel aus strapazierfähigem Rinderleder für den harten Alltag der Viehtreiber. Von ihm wurden Stiefel gefertigt, welche einen kleinen Blockabsatz besaßen. Mit diesem Modell hatte der Fuß einen optimalen Sitz im Steigbügel. Ein ungerader Schaft in V-Form ermöglichte es, dass man das Hosenbein problemlos im Stiefel tragen konnte. Die kleinen Schlaufen links und rechts am Schaft vereinfachten das Anziehen der Stiefel. Sie bestanden aus einem so robusten Leder, dass sogar das Tragen von Sporen keine Rückstände auf den Stiefeln hinterließ. Diese Stiefel waren bequem und robust und waren aus dem Alltag der Cowboys nicht mehr wegzudenken. Die einfachen Farmarbeiter oder Cowboys konnten sich vor hundert Jahren meist kein zweites Paar dieser strapazierfähigen und handgenähten Stiefel leisten, darum trugen sie diese Schuhe auch in ihrer Freizeit. Westernstiefel wurden ein fester Bestandteil beim Line- oder Squaredance. Im Vergleich zu den festen Arbeitsstiefeln waren jene jedoch aus einem weichen und geschmeidigen Leder verarbeitet. Man unterschied die Arbeits- und Freizeitstiefel anhand der detailreichen Verzierungen von den Freizeitstiefeln. Schuster begannen an den Westernstiefeln kunstvolle Verzierungen an den Schäften einzubrennen oder jene zu besticken. Die früheren Arbeitsstiefel wurden schließlich zum Kult und nicht nur Cowboys trugen dieses schöne Stiefelmodell. Frauen und Männer trugen sie als modisches Accessoire, das Leder und die Form wurden weiterentwickelt, da die Schuhe fortan anderen Anforderungen entsprechen mussten. Zu Beginn des motorisierten Zeitalters wurden aus Westernstiefel unsere bekannten Biker Boots.
Motorradsound und Biker Boots
Im Zeitalter der Motorräder und Mopeds war der Sinn und Zweck der Biker Boots ähnlich wie bei den Westernstiefeln: man wollte einen strapazierfähigen robusten Stiefel schaffen, welcher die Belastungen beim Motorradfahren aushielt. Jetzt waren es nicht mehr die Cowboys und Reiter, welche diese Stiefel mit Stolz trugen, sondern die Easy Rider auf ihren coole Bikes. Man findet Biker Boots in unzähligen Variationen, Farben und Modellen.Der Klassiker unter den Biker Boots sind Stiefel, welche man im „Old Style“ gefertigt hat. Es handelt sich hierbei um die ehemaligen Cowboy Working Boots. Sie fallen durch ihre besonders bullige Form und den markanten Absatz auf. Ihre frühere Zeit hatten diese Stiefel bei den Rodeo-Reitern. Über dem Spann ist das Leder verstärkt, welcher den Reiter oder Motorradfahrer von Verletzungen schützen soll. Die Außensohle ist ölresistent, um ein Abrutschen des Fußes während der Fahrt zu vermeiden. Diese Biker Boots bestehen oft aus schwarzem oder dunkelbraunen hochwertigen Rinderleder und verfügen über eingestanzte Löcher am Schaft, um das Anziehen zu erleichtern.
Ein großer Unterschied zwischen Biker Boots und den klassischen Westernstiefeln ist die für Motorradfahrer zwei bis vier Millimeter dicke Gummisohle. Die heutigen Cowboys der Straße müssen schließlich mehr als nur eine Pferdestärke bändigen und brauchen die feste Gummisohle, um nicht vom Gas oder der Kupplung abzurutschen. Eine Gemeinsamkeit beider Boots ist, dass sie über eine breite Fußform und Lauffläche verfügen, einen engen Schaft haben und meistens einen handgenähten Rahmen besitzen.
Man findet in den USA sehr authentische Biker Boots. Jene sind originalgetreue Nachbildungen aus dem 19. Jahrhundert und sehen den ehemaligen Western Boots auf`s Verwechseln ähnlich. Sie bestehen aus festem Rinderleder und machen sogar eine gute Figur beim Ausgehen.
Natürlich gibt es auch bei uns im Shop Biker Boots zu kaufen.
Biker Boots in den 50er Jahren
In den 50er Jahren gehörte zum Look der Teddy Boys und Rock`n`Roller häufig zu Bluejeans, Karohemden und Lederjacken die lässigen Biker Boots. Folgendes Stiefelmodell verfügte über abriebfeste Sohlen, einen festen Schaft, welcher das Bein vor Motor- und Auspuffhitze bei einem Sturz vor Verletzungen schützte und hatte häufig runde und nicht zu eng zulaufende Schuhspitzen. Da diese coolen Jungs bevorzugt Mopeds oder Motorräder fuhren, genau wie ihre amerikanischen Vorbilder aus diversen US-Filmen, passten die bequemen Biker Boots perfekt in das Bild der „jungen Wilden“. Sie waren die coolen Rebellen, welche bevorzugt in Cliquen mit röhrenden Motorrädern durch die Gegend fuhren und sich lässig angelehnt am Moped mit kessen Mädels am Diner oder Tanzlokal verabredeten. James Dean trug z.B. in “..denn sie wissen nicht was sie tun” und Marlon Brando in “Der Wilde” coole Biker Boots. Die Jugendlichen in den 1950er Jahren taten dies ihren Idolen gleich.
Bekannte Hersteller für Biker Boots
Motorradfahrer, welche mehr auf Funktionalität, als auf das Äußere der Boots achten, werden sich nicht für Biker Boots im Nostalgie Style, sondern für die schöne klassische Variante entscheiden. Diese Boots werden z.B. von Harley-Fahrern bevorzugt. Sie bestehen aus einem hochwertigen , sehr geschmeidigen Kalbsleder und haben Stahlkappen und eine dicke ölresistente Gummisohle. Die klassischen Biker Boots haben eine optimale Passform und sind sehr bequem zu tragen.
Es gibt auch formschöne Biker Stiefeletten zum Motorradfahren, welche gegenüber den eher wuchtigen Biker Boots elegant wirken. Sie unterscheiden sich zu den Biker Boots dadurch, dass sie eine schmalere Spitze und anstelle der Gummisohle eine Ledersohle haben. Auch ihr Absatz ist deutlich flacher.
Biker Boots für Damen sind ebenfalls aus robustem Rinderleder. Ihre Passform ist etwas schmaler, als jene für Herren. Viele Motorrad fahrende Frauen wählen Biker Boots, deren Schafthöhe bis zum Knie reicht.
Zu den fünf bekanntesten Herstellern für Motorradstiefel gehören Daytona, Bogotto Motorwear, Diadora, Kochmann und Sidi Sports. Daytona ist ein deutsches Traditionsunternehmen, welches für seine hervorragend verarbeiteten Motorradstiefel bekannt ist. Neben normalen Stiefeln bietet diese Marke auch eine „Racingversion“ an, welche bei speedbegeisterten Motorradfahrern sehr beliebt ist. Bogotto Motorwear bietet neben diversen Qualitätsprodukten von nationalen und internationalen Herstellern auch eine sehr gute Eigenmarke namens „Bogotto“ an. Diadora ist eine italienische Marke für hochwertige Motorradstiefel. Die Stiefel überzeugen durch ihr Design und die hochwertige Qualität und Verarbeitung. Diadora ist die perfekte Marke für den Biker, welcher großen Wert auf Mode legt. Kochmann wurde bereits im Jahre 1899 gegründet und ist ein Kölner Schuh-Unternehmen, welches vor ca. 30 Jahren den Schritt wagte sich auf Motorradstiefel zu spezialisieren. Mittlerweile zählt Kochmann europaweit zu einem der größten Hersteller für Motorradstiefel. Sidi Sports ist eine italienische Marke, welche genauso wie Diadora großen Wert auf Funktionalität und Design seiner Motorradstiefel legt.
Alle dieser Firmen bieten eine erstklassige Qualität und legen hierbei einen großen Wert auf die Sicherheit beim Motorradfahren. Die Preise liegen im mittleren bis oberen Bereich, dafür bekommt man ein Produkt mit welchem man ein Leben lang Freude und v.a. Sicherheit beim Biken hat.
Man muss jedoch nicht unbedingt Motorrad fahren, um in den lässigen Biker Boots zu glänzen. Diese Stiefel haben auch im Alltag einige Vorteile. Im Winter kann man problemlos dicke Wollstrümpfe drunter tragen und seine Füße warm halten. Auch im Alltagslook sehen Biker Boots immer cool und lässig aus. Ob über oder unter der Bluejeans getragen machen sie eine gute Figur.
In unserem Retro Shop haben wir auch einige tolle und hochwertig verarbeitete Modelle auf Lager.
Die schönen “Rumble59 Engineer Boots” aus unserem Shop werden von der Firma Sendra Boots hergestellt, welche sich einen Namen in der Produktion von hochwertigen Boots gemacht hat. Jenes Modell kann sich aufgrund seiner tollen Verarbeitung und edlen Optik sehen lassen.
Wer es lieber klassisch mag, ist mit den “Engineer Boots ” von Buffalo auf der sicheren Seite. Dieses Einsteigermodell besticht durch seinen coolen Look mit Stahlkappe und seitlich verstellbaren Schnallen. Für Einsteinger sind das wirklich tolle und preiswerte Biker Boots.
Text: Isabella Labella