Als Vorgeschmack auf sein Solo-Album hat Didi Beck seit Februar schrittweise drei digitale Single-Auskoppelungen inklusive zugehöriger Video-Clips veröffentlich. Nun ist das “Ultrafetter Bass“ betitelte Komplettpaket erschienen: 13 Songs – als CD und Vinyl sowie selbstverständlich auch digital verfügbar.
Wahrer Kontrabass-Guru
Didi Beck ist nicht allein als Bassist der seit über 35 Jahren aktiven Boppin’B bekannt. Er gilt vielmehr auch als wahrer Kontrabass-Guru – hat die DVD “How to learn the Rockabilly Slapbass“ herausgebracht, gefolgt von einem Rockabilly-Bass-Lehrbuch. Von namhaften Herstellern gibt es Didi-Beck-Signature-Bässe, auch werden Saiten als “Didi Beck Edition“ angeboten. Als Didi die Veröffentlichung eines Solo-Albums ankündigte, lag die Vermutung nahe, dass dabei etwas sehr auf den Bass fokussiertes herauskommen würde. Und in der Tat bietet “Ultrafetter Bass“ coole tiefe Töne. Doch bereits die als Appetithappen herausgebrachten Single-Auskoppelungen zeigten, dass sich Didi mit seinem Solo-Album vor allem als talentierter Songwriter beweisen möchte – mit ausschließlich aus eigener Feder stammendem Material, selbst gesungen in seiner Muttersprache.
Ausschließlich Songs in deutscher Sprache bietet das Album “Ultrafetter Bass“. – Foto: Mike Hansen
Facettenreicher musikalischer Mix
Darüber hinaus, dass der Bass nicht durchweg eine vordergründige Rolle spielt, überrascht, dass das Album nicht einfach in die Rock’n’Roll- und Rockabilly-Schublade eingeordnet werden darf. Didi lotet vielmehr Genre-Grenzen aus und bietet einen facettenreichen Mix, der unter anderem Anleihen von Punk, Ska und Surf sowie mexikanisch folkloristische Elemente enthält. Irgendwie ist gar eine kleine Prise Schlager dabei! Doch wie “Ultrafetter Bass“ belegt, kann gerade in nicht Erwartetem durchaus ein ganz besonderer Reiz liegen. Denn alle 13 Songs, bei denen die oftmals als obligatorisch geltende Balde fehlt, wissen durchweg zu gefallen.
Stets mit vollem Körpereinsatz präsent – Foto: Mike Hansen
Ausflüge in dunkle Gefilde
Inhaltlich werden nicht einfach die ewigen Klischees des Rock ‘n‘ Roll aufgekocht. Didi erzählt in den Songs Geschichten aus seinem Leben, singt über Fantasien oder Dinge, die ihn bewegen. Es geht beispielswiese um das Bedürfnis abzuhauen, Jugenderinnerungen ans Bonanza-Rad-Fahren oder den Wunsch, noch einmal eine Nacht mit einem früheren Schwarm zu verbringen. In “Vollmond“ und “Die Glut“ werden augenzwinkernd Ausflüge in dunkle Gefilde unternommen. “Nur noch ‘ne Kippe, ‘n Schnaps und ‘n Bier“ ist eine ironische Zwiesprache mit dem eigenen Körper. Der Titelsong “Ultrafetter Bass“ reflektiert, wie für Didi alles begann, in dem er den Sound entdeckte, der ihm fortan den Weg weisen sollte.
Ein Markenzeichen: Didis ultrafette Bühnen-Action – Foto: Mike Hansen
Hochkarätiges Set-up
Mit Adriano BaTolba und Pomez diLorenzo hat sich Didi zwei von verschiedenen erfolgreichen Rock’n’Roll-Veröffentlichungen und -Bands bekannte Produzenten und Gitarristen ins Boot geholt. Manu Stein – Live-Tontechniker von Boppin’B – übernahm den Job an den Drums. Als Gäste komplettierten das hochkarätige Set-up die stimmgewaltigen Silverettes, Keyboarder Sven Garrecht sowie Toeppel Butera – King des Ruhrpottreggae – an der Trompete. Weiteres zu Didis umfangreichen musikalischen Aktivitäten ist auf seiner im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Solo-Albums eingerichteten Facebook-Seite “Didi Beck Music“ zu erfahren.
“Ultrafetter Bass“ ist als CD und Vinyl erhältlich sowie auch digital verfügbar. – Foto: Thomas Mattern
