Wer kennt sie nicht, die klassische Collegejacke, welche mit ihren verschiedenen Farben und dem typischen Design ganze Generationen erfreute. Die ursprünglich aus den USA stammende Jacke hat es schon lange über den großen Teich geschafft – doch was ist die Geschichte hinter diesen bequemen Jacken und wie konnten sie sich zu einem 50er Jahre Mode Must-have entwickeln?
Harvard: Die allerersten Varsity Jackets
In den USA gelten College Jacken noch heute bei Studenten als Statussymbol. Mit der Jacke, kann man seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sportmannschaft zeigen. In Europa sind College Jacken im Schulalltag eher selten, man trägt diese trendigen Jacken hauptsächlich aus Modegründen. Die allerersten College Jacken gab es an der Harvard Universität. Dort zeigten die Studenten ihre Zugehörigkeit der Eliteuni mit ihren Jacken, auf welchen ein großes „H“ für Harvard appliziert war. Bereits ab dem Jahre 1865 sind diese Jacken in den USA als sogenannte „letterman jackets“ üblich. Anfangs handelte es sich noch um einfache, graue Flanell-Jerseys. Zu Beginn durfte nicht jeder eine College Jacke in der Harvard Universität tragen, dieses Privileg wurde nur den besten Spielern der Baseball-Mannschaft zuteil. Hatten die Spieler ihre Leistung nicht erbracht, mussten sie ihre Jacken am Ende der Spielsaison wieder abgeben. Sie waren also eine Auszeichnung für die besten Sportler einer Universität oder eines Colleges. Die Ehre, den Buchstaben „H“ tragen zu dürfen wurde in der Regel nur den „Upperclassmen“ zuteil, bei welchen es sich um Studenten des dritten und vierten Jahres handelte. Man brachte an der Jacke je nach Leistung diverse Auszeichnungen an. Auf ihrer Rückseite befand sich wie bei Fußball Trikots der Namenszug des Spielers. Diese Jacken waren Statussymbole, welche in manchen Familien sogar als Erbstück an die nächste Generation weitergereicht wurden.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten einige Unis die Idee einer Club-Jacke von Harvard übernommen. In den 30er Jahren bestanden die Jacken nicht mehr aus leichtem Flanell-Jersey, sondern wurden aus festem Wollstoff und mit Lederärmeln hergestellt und der „Letter“ wurde fortan auf diese Jacken sorgfältig gestickt. Sie waren meist in den Farben der Universität gehalten und hatten häufig das Logo oder Maskottchen der Uni aufgestickt. In den 50er Jahren gelang ihnen der große Durchbruch und fortan wurden sie an den meisten amerikanischen Colleges eingeführt.
College Jacken für Frauen: ein neuer Trend?
Die Collegejacken für Damen wurden früher vor allem von Cheerleadern getragen. Auf diesen Jacken, welche in den Farben der Unis und Highschools gehalten waren, befanden sich ebenfalls die Logos der Schulen. Die Cheerleader unterstützten ihre Teams und Fans bei den Baseball- und Footballspielen der Universitätsmannschaften lautstark durch eingeübte Choreographien.
Die Jacken oder auch Pullover, zeigten ihre Zugehörigkeit zu diversen Teams. Auch am Campus vieler Universitäten sah man einige Studentinnen in den verschiedensten Modellen. Später wurde diese Jacke schnell zum Trend und erfreute sich in jeder Altersklasse an einer großen Beliebtheit. Die College Jacke für Damen ist figurbetonter geschnitten als jene für Herren. Man kann eine College Jacke zu vielen Kleidungsstücken kombinieren: ob zum Klassiker der einfachen Bluejeans oder zu einem Faltenrock- die femininen Modelle der Collegejacken sehen einfach immer stylisch aus und verleihen ihrer Trägerin einen mädchenhaften Touch. Charakteristisch ist ihre blousonähnliche Form, die Bündchen an den Ärmelenden und am unteren Rand und die auf dem Rücken aufgebügelten oder aufgenähten Schriftzüge.
College Jacken für den Mann von Welt ?
Auch wenn die College Jacken ursprünglich aus dem Bereich des Sports stammten, hatten bald schon viele Künstler diese bequemen Jacken für sich entdeckt.
College Jacken heute
Heute besteht die Hauptfunktion einer College Jacke darin, das Gefühl von Zusammenhalt zu demonstrieren. Man findet sie noch in vielen Vereinen, Wissenschaftsclubs oder auch Sportteams in Hochschulen. Auch Universitäten haben heute noch ihre eigenen Varsity Jackets. Von der rein funktionellen Jacke mit großem Wiedererkennungswert wurde diese Jacke mit der Zeit zu einem rein modischen Accessoire. Meist sind sie kurz geschnitten und enden etwa am Hosensaum. Ihre Grundfarben sind kräftig und leuchtend, den Kontrast bringen weiße Gegenmuster und farbige Logos. Moderne College Jacken gibt es sowohl ungefüttert für den Sommer, als auch in einer gefütterten Varainte für den Winter. Auch große Designer entdeckten das Potenzial der farbenfrohen, leger geschnittenen Kleidungsstücke.In Hollywood zählt sie zu einem der beliebtesten Kleidungsstücke für den Herren. Selbst auf Couture-Modeschauen in Paris oder Mailand findet man mitlerweile einige extravagante Modelle.
Text:Isabella Labella