Die perfekte Elvis Tolle?
Nun, wenn man einmal bedenkt, wie viel über dieses Thema in den einschlägigen Foren
geschrieben wurde, dann erkennt “Mann” leicht, wie unerschöpflich dieses Thema ist. Sowohl national als auch international findet man im Internet zum Thema “Pomade” unzählige Meinungen, Tipps, Anleitungen und dank YouTube mittlerweile auch Videos.
Doch woher kommt diese große “Meinungsvielfalt”? Warum gibt es zu der perfekten “Elvis-Tolle” und damit verbunden über Pomade, Haarspray, 50s Styling usw… – so viel zu schreiben?
Ich möchte versuchen, dieses Thema ein wenig näher zu beleuchten. Vielleicht gelingt es mir auch mit einigen Gerüchten aufzuräumen und einige Tipps zu geben – sagen wir mal – um etwas mehr Ordnung im “dichten” Urwald des Pomade & Tollen Dschungels zu bringen.
Namensursprung:
Soweit es belegt ist, stammt das englische Wort “Pomade” vom französischen “pommade” in der grundlegenden Bedeutung einer “Heilsalbe”, angelehnt an das lateinische Wort Pomum für “Obst, Frucht”. In Italien entwickelt sich dann aus diesem Wortstamm “pomata” mit der Bedeutung “Apfel”, da die ursprünglichen überlieferten Pomade Rezepturen mit “geriebenen Äpfeln” verfeinert wurden.
Geschichtliche Zusammenhänge:
Bevor wir jetzt in die schmalzige Welt der Elvis-Tolle wandern, müssen wir noch einige Jahrzente weiter zurückgehen und zwar in die Mitte des 17. Jahrhunderts.
Keine geringere als Jeanne-Antoinette Poisson, dame Le Normant d’Étiolles, kurz
adame de Pompadour, ist die geheime “Erfinderin” der Aufsehen erregenden “Haartolle”. Zu dieser Zeit war die gute Dame eine absolute Trendsetterin am königlichen Hof und der gesamte Adel wollte es Ihr in Punkto “Haarstyling” gleichtun. Ihre “gedrehte” und zum Teil sehr aufwenig “gerollte” Haarpracht” war weit über die Grenzen Frankreichs bekannt.
Sicherlich hatte Ihre Frisur noch nichts wirklich mit der “Elvis Tolle” gemein, aber wir sind ja geschichtlich noch früh dran, oder?
Nun gut, nachdem Madame Pompadur, nach einem aufregenden und erfülltem Leben, dann im April 1764 das Zeitliche segnete, machen wir jetzt einen Sprung in das frühe 19. Jahrhundert.
Und zwar begrüßen wir im Mai 1895:
Rodolfo Alfonso Raffaello Pierre Filibert Guglielmi di Valentina D’Antonguolla, kurz und knapp Rudolph Valentino (Mai 1895 – August 1926). Valentino, in Jugendjahren ein “kleiner Rebel”, wurde schon während seiner Schulzeit wegen respektlosem Verhalten und Schwänzen mehrfach der Schule verwiesen und schaffte nur mit großer Mühe ein Diplom in Landwirtschaft. Nach diversen “Nebenjobs” als Tellerwäscher, Gärtner, Kellner usw. wurde er als Schauspieler in dem Film “der Scheich” 1921 weltberühmt und gehörte zu den beliebtesten Schauspielern der Stummfilmzeit.
Untrennbar mit Valetino verbunden ist seine mit “Pomade” gestylte Frisur. Das glänzende, streng zurückgekämmte Haar wurde mit zu seinem Markenzeichen.
Valentino gilt bis heute als eines der ersten männlichen Sexsymbole der Filmgeschichte.
Pomade bestand zu dieser Zeit meist noch aus tierischen Fetten (Bärenfett, Schmalz usw.) und brachte somit auf einfachem Weg den “schmierigen” Glanz in die Haare.
Mitte der 20er Jahre experimentiert der Friseur C.D.Murray, in seinem kleinen Salon
in den USA an Haarprodukten und jetzt wurden auch erstmalig Wachse ( z.B. Bienenwachs) und Vaseline ( eng. petroleum jelly ) mit in die Pomade “eingebaut”. Der Wachsanteil in der Pomade wurde erhöht, was die Pomade fester und härter machte. Dadurch konnten endlich auch “lockiges” Haar gebändigt werden. Pomade fand nun auch reißenden Absatz in der farbigen Bevölkerung.
Weiter geht es im Teil 2…demnächst auf diesem Bildschirm !