Fräulein Pünktchen – im Interview “Verflixte 13”

Maike Fischer kennen die meisten nur unter ihrem Künstlernamen „Fräulein Pünktchen“. Getreu dem Motto „Normal kann jeder“ hat die 29-Jährige eine große Vorliebe für den zeitlosen Stil der roaring Twenties bis hin zu den rambling Fifties!

Maike ist Vintage-Model und Künstlerin. Mit ihrem außergewöhnlichen Modeljob schafft sie eine Balance zu ihrem Leben auf dem Land. Zum Modeln ist die Blondine aus Kiel durch ein Photoshooting bei The Elderwood Photography gekommen. Die Bilder sollten eigentlich nur für den Freund sein, der wenig später für ein halbes Jahr auf See gegangen ist, aber sie hatte daran so viel Spaß, dass sie weiter gemacht hat.

Wir freuen uns sehr, dass Fräulein Pünktchen unsere “verflixten 13 Fragen” beantwortet hat. Und los gehts:

(1) Wenn du an deine Jugend zurückdenkst, welcher Song kommt dir dabei sofort in den Sinn?

Fräulein Pünktchen

Fräulein Pünktchen

Oh je, ich bin ja ein 90er Kind, leider waren meine ersten Konzerte keine tollen Bands, mit denen man um 3 Uhr nachts auf einer Küchen-Party prahlen kann. Tatsächlich, war mein erstes Konzert mit meinem Papa bei den Backstreet Boys. Erste Reihe. Von daher steht jeder Song der Backtet Boys für meine Jugend.
Später bin ich ziemlich schnell in der Punk und Metal Szene gelandet. Eine Band, die mich bis heute begleitet und die mich an meine wilde Jugend mit langen Nächten erinnert sind “Ton Steine Scherben”.

(2) Bunte Bilder auf der Haut. Wie stehst du zu Tattoos und Körperschmuck?

Toll!!! Ich habe selber ein paar Tattoos, ein-zwei würde ich mir heute nicht mehr stechen lassen, aber auch wenn sie belanglos scheinen, stehen sie für irgendetwas in meinem Leben. Zum Beispiel mein kleines Pony. Das hat gefühlt heute jeder, ich habe das vor ca 8 Jahren von meinen Mädels geschenkt bekommen und es steht für meinen sehr pferdelastiges Studium und Arbeitsleben und erinnert mich an die beste Studienzeit der Welt. Piercings waren früher ein großes Thema für mich und irgendwie auch eine kleiner Art gegen meine Eltern zu rebellieren. Als ich dann ein paar Jahre in Irland auf einem Gestüt gearbeitet habe musste ich sie leider alle entfernen, da es mit der täglichen Arbeit mit den Jungpferden zu gefährlich war. Im Nachhinein die bessere Entscheidung wenn ich mir heute die Bilder angucke. Aber ich mag es immer noch sehr gerne an anderen und teste immer noch ob die Löcher schon zu sind oder ob man es noch mal versuchen könnte.

(3) Stell dir vor, du wärst der Veranstalter deines eigenen Musik-Festivals. Welche drei Bands oder Sänger/innen würdest du für einen Auftritt buchen?

– Ruby Ann, viele sagen ja, dass sie live nicht so der Brüller sein soll, ich habe sie in Hamburg in einem relativ kleinen Konzert gesehen und bin von ihr so begeistert, dass ihr Album “Mama`s Back” ein fester Bestandteil meines Autos ist.

– TT Syndicate. Live am letzten Abend auf dem Highrockabilly 2013, die haben mich vom Hocker gehauen und ich steh total auf den Big Band Sound.

– The Coast Guards. Eine wirklich großartige lokale Band aus Kiel, bei der ich an tolle Sommerabende und meine Freunde denke und die eine der Lieblingsbands von meinem Freund und mir ist.

(4) „Rock’n’Roll until I die!“ Du hast deinen ganz eigenen Lebensstil gefunden. Welche Rolle spielen dabei Freunde, Familie  und deine Freizeit?

Eine sehr große Rolle! Freunde sind wir unglaubliche wichtig und ein Anker in meinem Leben. Dabei ist mir komplett egal welcher Szene, Religion,
Nationalität oder was auch immer man unterscheiden mag, sie angehören. Mein Freundeskreis in Kiel ist klein, aber fein und eine bunte Mischung aus Rockabillys, Psychobillys, pädagogischen Weltverbesserern, vielen Hunden und einfach ganz normalen Leuten. Wir gehen gerne auf Konzerte, fahren mit den Oldtimern zu deutschlandweiten Autotreffen, stehen im Sommer mit einem Bier am Grill oder nutzen den ungemeinen Vorteil den Kiel gegenüber anderen Städten hat und verbringen einen Großteil unserer Freizeit am Strand. Meine Familie wohnt leider über 800 km weiter südlich nähe Stuttgart, aber wir versuchen uns so oft wie möglich zu sehen. Meine Eltern sind beide selbst sehr große Musikliebhaber, sowohl im klassischen Bereich, als auch im Rock`n`Roll kennen sich beide gut aus und Musik hat schon immer eine große Rolle in unserem Leben gespielt. Ich kann mich gut erinnern, dass wir früher stundenlang zusammen saßen und mit Klavier, Keyboard, Geige und was wir nicht alles gespielt hatten, zusammen musiziert haben.

(5) Wir alle werden unweigerlich älter. Was hat sich in den letzten Jahren in der Rock’n’Roll-Szene verändert?

Zum einen irgendwie nicht viel, neue Leute und Bands kommen, alte gehen. Zum anderen habe ich aber das Gefühl, dass alles etwas friedlicher geworden ist. Als ich in die Szene kam wurde man als “Neue” erstmal links liegen gelassen und musst sich “beweisen”, heute habe ich das Gefühl, dass alles etwas entspannter ist.
Ich habe aber generell das Gefühl, dass langsam auch Frieden in den verschiedenen Szenen einkehrt und auch viele Szenen enger zusammen rücken, wie zum Beispiel die Rockabillys und Psychobillys.

(6) Du kannst mit einer Zeitmaschine zu einem Ereignis der Vergangenheit reisen. Wohin würde deine Reise gehen?

Ganz klar: Ich würde gerne in die Zeit von Gil Elvgren reisen  und ihm Modell für seine Zeichnungen stehen.

(7) Was ist eine Veranstaltung, auf die du unter gar keinen Umständen mitgenommen werden möchtest?

Musiktechnisch bin ich da ganz entspannt, mit 1-2 Bier ertrage ich eigentlich alles, nur Technopartys sind echt nicht so meins.

(8) Du kannst für einen Tag in die Rolle eines anderen Menschen schlüpfen – wer wäre das und warum?

Hat leider nichts mit dem harten Rock`Roller Leben zu tun, aber ich würde gerne einen Tag lang mal Mäuschen in der Area 51 spielen, um zu gucken was hinter den Verschwörungstheorien steckt und ob es wirklich außerirdisches Leben gibt.

(9) Du sitzt auf einer Parkbank. Plötzlich setzt sich ein Mann neben dich und behauptet Gott zu sein. Welche zwei Fragen würdest Du ihm stellen?

1. “Hast du dir das alles so vorgestellt wie es jetzt läuft?”
2. “Wie gehts meinem Hund und spielt er mit Elvis?”

(10) Stell dir vor, du könntest ein ganzes Jahr Urlaub machen bzw. eine Auszeit nehmen. Was würdest du tun?

Ich würde gerne eine Weltreise machen. Während meinem Studium bin ich so viel gereist, das fehlt mir echt.

(11) Wie wichtig ist Kleidung für dich? Ausdruck deiner inneren Gemütsverfassung, Statement deines Lebensstils oder eine nebensächlich notwendige Alltagsmaßnahme?

Fräulein Pünktchen

Fräulein Pünktchen

Irgendwie alles. Da ich ja auf einem Kinder- und Jugendbauernhof arbeite und 8h/Tag in Jeans und Gummistiefeln unterwegs bin ist das in der Zeit natürlich weniger Ausdruck und Statement für meinen Lebensstil, privat kleide ich mich jedoch im Stil der 40er bis 50er Jahre und liebe es mit den verschiedenen Stilen zu spielen, verschiedene Frisuren auszuprobieren und mich von früher inspirieren zu lassen. Eine schlabbrige Jogginghose fehlt aber auch in meinem Schrank nicht 🙂

(12) Was ist für dich überlebenswichtig für dich? Auf was könntest du überhaupt nicht verzichten?

Mein Freund, mein Hund und roter Lippenstift.

(13) Du hast das letzte Wort … Welche Frage wolltest du immer mal in einem Interview gefragt werden?

“Wie gestaltet man seinen Alltag wenn man 40 Millionen Euro gewonnen hat und nicht mehr arbeiten muss?”

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