Mit Elvistolle und Jeans schmückte sich in den 50er Jahren zunächst nur eine Minderheit der Männer. Trotzdem hatte die Herrenmode im ersten Nachkriegsjahrzehnt einiges zu bieten. Eine neue Lässigkeit machte sich breit, die sich auch in modischen Männerhemden zeigte. Manches davon fand seinen Weg erst spät in die Bundesrepublik. In der Heimat des Rock’n’Roll dagegen trieben es die Herren der Schöpfung bunt.
Das Westernhemd – Männerhemden für Stadtcowboys
Ursprünglich war die Kleidung von Cowboys vor allem auf Funktionalität ausgelegt. Schließlich begegnete man als Viehtreiber im Alltag in erster Linie Rindern – und für die lohnte es sich nicht, sich schick zu machen. So hatte auch die heute oft aufwändig verzierte Schulterpasse zunächst den Zweck, das Hemd robuster zu machen, nicht schöner. Ende des 19. Jahrhunderts sorgten Wildwestshows mit geschäftstüchtigen Ikonen wie Buffalo Bill, Romane und Zeitschriftenartikel dafür, dass der Wilde Westen zu einem Sehnsuchtsort für gelangweilte Städter wurde. Die durften sich sogar selbst als Viehtreiber ausprobieren. Die sogenannten “Dude Ranches” in den 20er Jahren, vergleichbar mit unserem “Urlaub auf dem Bauernhof”, erwiesen sich eine Zeit lang als Urlaubshit bei Amerikanern aus großen Städten an der Ostküste. Logisch, dass die Urlauber dafür echte oder vermeintlich echte Cowboykleidung anlegten, inklusive Hut – die nach der Rückkehr in die Stadt allerdings meist im Schrank verschwand.
Als Hochzeit des Westernhemds in den USA gelten die 40er und 50er Jahre. Vor dem Hintergrund einer Schwemme von Westernfilmen versorgten Firmen wie Rockmount Ranch Wear und Panhandle Slim die wachsende Zahl an Freizeitcowboys mit aufwändig gefertigten Männerhemden, die freilich mit ursprünglicher Cowboykluft kaum etwas zu tun hatte. Westernhemden und Bolo Ties fanden ihren Eingang auch in die Mode der Teddy Boys, was schon Rückschlüsse darauf zulässt, als wie gesellschaftsfähig die Oberteile galten. Auch Halbstarke in der Bundesrepublik trugen “Texashemden”. Darunter verstand man meist Männerhemden mit großen Karos. Der Zutritt zu Tanzbällen war den jungen Rebellen damit verwehrt und die Abscheu “seriöser” Zeitgenossen sicher – Ziel erreicht.
Das Hawaiihemd – Siegeszug der bunten Farben
An Hawaiihemden scheiden sich die Geister. Für die einen verbreiten die bunten Oberteile Urlaubsstimmung pur, für die anderen sind sie der beste Beweis für einen schlechten Geschmack.
Dabei hat das moderne “Aloha”-Shirt mittlerweile schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Zuerst verkauft wurde es in den 30er Jahren, wobei chinesische und japanische Immigranten bei der Entwicklung der farbenfrohen Hemden eine genauso wichtige Rolle spielten, wie lokale Modetraditionen. In die USA importiert wurden die Oberteilevor allem durch in Hawaii stationierte amerikanische GIs, die nach dem zweiten Weltkrieg mit Koffern voller Andenken an Südseegefilde in ihre Heimat zurückkehrten.
Hier gerieten sie schnell zu einem Ausweis von Lässigkeit und Lebensfreude. Zu den prominenten Persönlichkeiten, die Hawaiihemden in der Öffentlichkeit trugen, gehörten nicht nur Stars wie Frank Sinatra, Montgomery Clift und Elvis Presley. Auch Präsident Harry S. Truman ließ sich bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Shorts und Hawaii-Shirt ablichten. Wer den Mut besaß, tat es ihm nach und genoss warme Sommertage in Männerhemden mit tropischen Motiven.
Das Bowlinghemd – schon vor Charlie Sheen ein Publikumsliebling
Nach “Two and a Half Man” gibt es Menschen, die Bowlingshirts als “Charlie-Sheen-Gedächtnishemden” bezeichnen. Dabei gab es die charakteristischen Oberteile lange bevor Sheen alias Charlie Harper zum pöbelnden Publikumsliebling wurde. Ihr Name kommt nicht von ungefähr. Denn ursprünglich wurden Bowlingshirts vor allem zum Bowling angezogen. Im Laufe der 50er Jahre erfuhren die Oberteile auch außerhalb der Bowlingbahn eine wachsende Beliebtheit, vor allem unter jungen Menschen. Ob auf Record Hops oder in der Eisbar, Bowlingshirts waren eine Zeitlang überall zu sehen. Was ein klassisches Bowlingshirt ausmacht? In erster Linie ist es das zweifarbige Design mit blockartigen geometrischen Formen, oft dicken Streifen. Moderne Bowlinghemden peppen das klassische Design häufig mit Verzierungen und einem Rückenprint auf. Bowlen kann man mit beiden Varianten.
https://youtu.be/jBnJuV6njDE
Aloha ” ROCKABILLY RULES”,
wir freuen uns ausserordentlich, daß Ihr in Eurem Artikel das Hawaiihemden den Siegeszug der Farben nennt. Wie auch Ihr sehen wir das Hawaiihemd nicht als Partyhemd sondern als Statement einer Lebensphilosophie!
Top!!!
Unsere originalen / Made in Hawaiihemden kann man hier finden:
https://www.rocketeers.de/