Die Marlenehose – Hintergründe und Wissenswertes
Die Marlenehose bekam ihren Namen von der Schauspieler- und Sängerin Marlene Dietrich. Dieses Hosenmodell wurde allerdings schon sehr gerne in den Goldenen Zwanziger Jahren von Frauen getragen. Damals gehörte sie zu den beliebtesten Kleidungsstücken für Damen. Wir gehen heute der Sache auf den Grund, wie sich diese legere Frauenhose zum absoluten Lieblingsteilchen der 20er Jahre Ladies entwickelte und warum gerade dieses Hosenmodell in der Frauenwelt für so viel Furore sorgte.
Die Entstehung der Marlenehose
Im Ersten Weltkrieg wurde das Verbot für Frauen Hosen zu tragen aufgehoben, weil viele Frauen zur Erwerbsarbeit gezwungen waren. Arbeiterinnen in Fabriken trugen nun Overalls. Frauen, welche im öffentlichen Dienst arbeiteten, durften im Winter eine Uniform mit langer Hose tragen. Im Jahre 1917 wurden jene Frauen, welche im Eisenbahndienst, anstelle von ihren Männern arbeiteten, mit langen Beinkleidern ausgestattet. Die sogenannten „Hilfsbeamtinnen“ erhielten „Joppe“, d.h. eine Jacke, Hose, Gamaschen und Mütze. Die Arbeiterinnen trugen fortan eine blusenartige Jacke und eine lange Hose.
In den 30er Jahren wurde dann die „Marlene-Dietrich-Hose“ erfunden, welche durch ihren weiten und bequemen Schnitt sehr gerne von Künstlerinnen getragen wurde. Sie sorgte für einen Skandal: in den Zwanziger Jahren befreiten sich die Frauen von ihren Röcken und begannen nun damit wie Männer bequeme Hosen zu tragen. Da Hosen nicht nur praktischer waren als Röcke, sondern auch eine neue Stärke und ein neues Gefühl von Selbstbewusstsein von der Frauenwelt symbolisierten, war jenes Hosenmodell vielen Männern ein Dorn im Auge. Hier wurde das alte Bild der Frauen in Röcken verworfen, obwohl noch immer lange Röcke oder züchtige Kleider die konventionelle Mode für Frauen darstellten. Marlenehosen spiegelten somit eine neue Unabhängigkeit der Frauen von den Männern wider. Mit ihrem Griff zur Frauenhose lösten die Damen der 20er Jahre somit einen Skandal aus. Die Marlenehose lehnt sich stark an die Anzughosen der Herren an. Sie ist klassisch geschnitten, sitzt sehr hoch und ist an der Taille eng. Zunächst wurden für Frauen keine Hosen genäht. Somit mussten die Damen auf die Hosenmodelle der Herren zurückgreifen. Die Stilikone und Schauspielerin Marlene Dietrich trug in ihrem Film „Marokko“ im Jahre 1930 als allererste Frau eine Hose in einem Spielfilm. Die Schauspielerin mit ihrem androgynen Look steht seitdem stellvertretend mit ihrem Namen für die Marlenehose.
Im Zweiten Weltkrieg wurden arbeitende Frauen in Hosen akzeptiert. Der Rockzwang war nach 1945 jedoch immer noch nicht vorbei. Viele Schulen erlaubten den Mädchen nur im Winter, Hosen zu tragen. An katholischen Mädchenschulen hielt diese Kleiderordnung noch länger an. Erst ab 1960 wurden Frauenhosen gesellschaftlich akzeptiert. Der Hosenanzug für die Dame kam in Mode.
Was zeichnet eine typische Vintage Marlenehose aus?
Marlenehosen sind weit geschnittene lange Hosen für die Dame, welche einen hohen Bund besitzen. Sie wirken sehr feminin und edel, darum ist dieses Hosenmodell sehr beliebt für ein Büro-Outfit. Die Marlenehose wird derzeit immer beliebter. Nach vielen Jahren Röhrenjeans haben einige Frauen die Marlenehose für sich neu entdeckt. Mit diesem Hosenmodell ist das ewige Zwicken und Kneifen an den Oberschenkeln oder wegen einem tief sitzenden Bund endlich Geschichte. Marlenehosen sitzen weit über der Hüfte und kaschieren so kleine Pölsterchen. Dieses Hosenmodell besitzt Bügelfalten und Hüftpassentaschen. Alle Details der Marlenehose unterstreichen einen eher androgynen und maskulinen Look, lassen sie jedoch gleichzeitig elegant und lässig erscheinen. Sie bestehen entweder aus einem robusten Denim-Stoff oder einem feinen Wollstoff für den Winter. Für den Sommer werden sie aus einer leicht fallenden Baumwoll-Mischung oder luftigem Leinen gefertigt. Auch an den Oberschenkeln sind diese Hosen weit und gerade geschnitten und besitzen ein nach unten hin ausgestelltes Bein. Besonders für Frauen mit einem kleinen Bauch sind Marlenehosen sehr vorteilhaft. Mit ihrem hohen Bund und den weit ausgestellten Beinen setzen sie die Kurven von Damen mit weiblichen Rundungen perfekt in Szene.
Marlenehosen sind ein wahres Multitalent: auch schlanken und großen Frauen stehen sie ausgezeichnet.
Bei uns im Shop findet Ihr zum Beispiel eine Marlenehose von Rumble59 aus Jeans-Stoff:
Was kombiniere ich zu einer Marlenehose?
Man kann eine Marlenehose zu vielen verschiedenen Kleidungsstücken und Accessoires gut kombinieren. Ob mit Strickpulli, Jäckchen oder sexy Top, alles läßt sich wunderbar kombinieren. Dieses Hosenmodell wirkt sehr sportlich mit Saddle Shoes und macht eine glänzende Figur. Die Marlenehose zaubert richtig kombiniert bei Frauen mit großen Oberschenkeln endlos lange Beine. Zierlichen und kleinen Frauen macht diese Hose einen schönen Po. Man sollte darauf achten, dass die Hosenlänge bei Absatzschuhen oder auch flachem Schuhwerk bis zum Boden reicht.
Dieser Modeklassiker zeigt die starke Seite einer jeden Frau und nimmt trotzdem kein bisschen ihrer Femininität. Auch wenn es sich um ein Vintage Kleidungstück handelt, bei uns im Shop findet sich eine feine Auswahl an schönen original Rumble59 Marlenehose !
Text: Isabella Labella