“Hop in the Rod” heißt das Debütalbum der Rhythm Torpedoes und wer einen “Rod” in der Garage stehen hat, bekommt beim Anhören dieser Scheibe bestimmt Lust auf eine kleine Spritztour. Denn die Musik der Band aus Hessen ist der perfekte Soundtrack für ungebremste Fahrten über Stock und Stein, am besten mit einer Flasche Selbstgebranntem im Gepäck und einem breiten Grinsen im Gesicht.
Schwungvoller Rockabilly mit Punk-Attitüde und Blueseinflüssen
Nur bei 3 der 15 Songs auf “Hop in the Rod” handelt es sich um Coversongs. Damit unterscheidet sich das Quintett aus Marburg von vielen frisch ins Leben gerufenen Rockabillybands, die sich für ihr Debüt – wer möchte es ihnen verdenken – vor allem aus dem reichen Fundus an bekannten 50er-Jahre-Originalen bedienen. Der Vorteil dabei: So fällt es leichter, einen eigenen Sound zu etablieren.
Bei den Rhythm Torpedoes ist dieser ein roher Mix aus Oldschool-Rockabilly, Punk-Einflüssen und einer kräftigen Prise Johnny Cash. Mal swingt es im Boogie-Feel, dann wiederum kommt ein Pferd um die Ecke und lassen die Tennessee Three grüßen. Zusätzlich macht sich die Vorliebe der Musiker für erdige Bluesriffs bemerkbar. So findet eine rockige Version des “Catfish Blues” Eingang auf “Hop in the Rod”, ein Klassiker der Bluesgeschichte, der vor allem mit Muddy Waters in Verbindung gebracht wird und eher nicht zum Standardrepertoire von Rockabilly-Combos gehört.
Nicht nur in dieser Vorliebe für den Blues der 40er und 50er Jahre merkt man den Torpedoes an, dass sie selbst leidenschaftliche Fans der Delta Bombers sind. Trotzdem behält das Soundgemisch der Hessen einen eigenen Charakter, auch wegen der Stimme von Frontmann Arne. Zusätzlich macht es Laune. Dafür sorgen der ungebremste Vorwärtsgang, eine ordentliche Portion Groove und eine gute Aufnahmequalität – “Ass Kickin’ Rock’n’Roll” eben.
Von “Wild Bound” bis “Freeride Kings” – die Rhythm Torpedoes drücken auf’s Gaspedal
Der schwungvolle Opener mit dem bezeichnenden Titel “Wild Bound” gibt die Richtung vor, danach geht es Schlag auf Schlag. Namen wie “Hop in the Rod”, “Boogie Woogie Machine” und “Hell Again” deuten schon darauf hin, dass die Torpedoes keine Gefangenen machen. Balladen sucht man auf diesem Debüt vergebens und auch die Sache mit der Romantik in den Texten tauschen die Hessen lieber gegen “Booze, Booze, Booze”.
Eintönig wird es trotzdem nicht. Dem shuffligen Opener folgt das psychobillymäßige “We’re on the Bat”. “Freeride Kings” und “Wide Oceans” hätten dem Man of Black höchstpersönlich alle Ehre gemacht. Auch Sänger Arne gibt sich wandlungsfähig. Manche etwas nölige Gesangspassagen erfordern vielleicht etwas Eingewöhnungszeit. Dafür trägt der Gesang erheblich mit zum Wiedererkennungswert der Torpedoes bei und Schluckauf-Sänger gibt es im Rockabilly schließlich wie Sand am Meer.
Fazit: Ein rundum knackiges Debüt mit Wiedererkennungswert – da kommt hoffentlich noch mehr.
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Fotos: Carsten Riedel, CCPics
Der Beitrag macht richtig Lust aufs Album! Authentische Jungs!
Grüße von mir!
Haut rein
Kalle