Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von Roadside Hot Rods im Dezember 2022 hatten wir die Geschichte der Fahrzeugschmiede für heißgemachte Oldies erzählt. Wer einen Shop wie Mario Jandric besitzt, benötigt einen Lastesel – schließlich muss immer mal was von A nach B transportiert werden. Klarer Fall, dass, wenn es stilecht sein soll, nicht irgendein Gefährt reicht. Es sollte vielmehr ein Shop Truck her, der exakt so stylisch ist, wie der Laden zu dem er gehört.
Der Roadside Truck dient als Lastesel für alle Tage.
Liebe auf den ersten Blick
Der Wunsch nach einem Pick-up entstand nachdem sich Mario von seiner in der US-Car-Szene als “Sedalivery“ bekannt gewordenen, zum Lieferwagen umgebauten, 1934er Ford-Limousine verabschiedet hatte. Er ist dann eigens in die USA geflogen, um einen passenden Kleinlaster aufzutreiben, wurde jedoch nicht fündig. Erst nach der Reise funkte es beim durchsurfen von eBay. “Das war Liebe auf den ersten Blick“, erklärt Mario zu dem 1946er Dodge, welcher der Roadside Shop Truck werden sollte. Ohne ihn vor Ort begutachtet zu haben, wechselte der in rattigem Aussehen befindliche Transporter, der einem in den USA lebenden Österreicher gehörte, den Besitzer. In Rotterdam angekommen, brachte Mario den Truck auf eigener Achse in seine Werkstatt. Wo dann nicht allzu viel gemacht werden sollte, weil es Ziel war, mit möglichst wenig Arbeit schnell einen Pick-up für alle Tage zu haben.
Die Front des Dodge weist ein überaus markantes Styling auf.
Vom Zahn der Zeit gezeichnet
Wichtigster Punkt war es, die Elektrik auf Vordermann zu bringen. Ansonsten kümmerte sich Mario, der im Zeichen von Roadside Hot Rods alles selbst erledigt, nur um einige Details. So wurden etwa die originalen Kugellampen durch auf die vorderen Kotflügel montierte Chevrolet-Scheinwerfer ersetzt. Hinten hatte die Dodge-Karosse Rückleuchten vom 1959er Cadillac, welche denen eines 1937er Ford wichen. Die neu angebrachte dritte Bremsleuchte stammt von einem alten US-Bus. Nur für die Optik ist das Ersatzrad, welches zuvor einem 1936er Ford gehörte. Eine originale Radkappe wurde zur Tankdeckelkappe umfunktioniert. Sozusagen ein Kontrastprogramm bieten die im Gegensatz zum gammelig anmutenden Rest des Ganzen stets gepflegten Weißwandreifen, welche auf Wheel-Vintiques-Felgen aufgezogen sind.
Die Rückleuchten stammen von einem 1937er Ford.
Kein Show Truck!
Shop Truck ist keineswegs mit Show Truck gleichzusetzen. Auch wenn der Dodge bestens dazu geeignet ist, zum Beispiel auf Veranstaltungen als Aushängeschild zu dienen. Vorrangig angeschafft wurde der Kleinlaster als “Daily Driver“, der möglichst robust und pflegeleicht sein sollte. Das Blech des ehemals wohl dunkelblauen Pick-up, der seine Patina dem Zahn der Zeit verdankt, wurde allenfalls ab und zu mit Owatrol eingeschmiert. “Das hält ewig, zumindest bei der guten Qualität des Blechs. Da muss man nicht ständig putzen, wischen und polieren“, erklärt Mario. Wer dem sympathischen Hot-Rod-Freak einen Besuch abstatten möchte – am besten nach vorheriger Terminabspache – findet Marios Shop in 35647 Waldsolms am Ziegelhüttenweg 1. Alle weiteren Infos unter: www.roadsidehotrods.de
In der Kabine fällt ein 34-cm-Petry-Lenkrad auf
