In einer fremden Stadt unterwegs und keine Ahnung, wo der Rock’n’Roll zu Hause ist? Wir haben ein paar Ausgehtipps für alle, die sich in stilvoller Atmosphäre die Kehle befeuchten und dabei Johnny Cash statt Justin Bieber hören möchten. Hier haben Pomadeträger, Pin up Girls und 50s Fans gute Chancen, Gleichgesinnte zu treffen und einen Abend zu verbringen, an den man sich gern erinnert – wenn man sich erinnert.
Hamburg – 20 Flight Rock
In Hamburg haben Freunde guter Rockmusik generell wenig zu meckern. Seit den 50er Jahren ist der Rock’n’Roll zu Hause in der Hansestadt. Ein besonderes Schmuckstück ist das Twenty Flight Rock am Hans Albers Platz – nur einen Steinwurf von der Reeperbahn entfernt im sogenannten “Bermuda Dreieck”. Das trägt seinen Namen nicht umsonst. Schließlich ist hier schon so manch ein Nachtschwärmer unversehens abgesoffen. Zwar sind die Öffnungszeiten des 20 Flight Rock mit Freitag- und Samstagnacht etwas eingeschränkt. Dafür beamen Programm und Interieur der Kultbar Besucher ohne Umwege zurück in die Zeiten, in denen die Musik noch aus der Jukebox kam. Das Motto für den Abend lautet “Bop till you drop”, “Shake this Shack” oder “March of Teds” und genauso klingt es dann auch, was der DJ den in der Regel amtlich gestylten Besuchern der Bar präsentiert. Anbiederungen an die Moderne hat das 20 Flight Rock nicht nötig.
Berlin – Roadrunner’s Paradise
Nachdem der Bassy Cowboy Club in unserem Blog schon einmal zur Sprache kam, widmen wir uns hier einer anderen Perle des Berliner Nachtlebens. Das Roadrunner’s Paradise liegt im Szeneviertel Prenzlauer Berg. Statt Hipstertum und Plastikmusik regiert hier aber in regelmäßigen Abständen der Rock’n’Roll. Ob Konzerte, Burlesque Shows oder Record Hop, der Roadrunner’s Rock and Motor Club ist eine Institution in der Berliner Rockabilly Szene – inklusive Kickertisch, gemütlichen Sofas und einer mehr als eindrucksvollen Bar.
Essen Soul Hellcafe
Essen Rüttenscheid gilt allgemein als gute Adresse für Rockabilly Fans – man munkelt zum Beispiel, hier könnte man sich vor Ort stilvoll neu einkleiden… Wer anschließend Lust hat, ein gelungenes Shopping zu begießen, macht am besten einen Abstecher ins Soul Hellcafe. Das ist eine Institution in Essen inklusive Tiki-Bar, regelmäßigen Konzerten und einer unverschämt entspannten Belegschaft. Musikalisch reagieren Rockabilly, Punk und alles, was den Namen Rock’n’Roll wirklich verdient hat. Dass die meisten, die hier schon einmal waren, gerne wiederkommen, zeigt sich daran, dass es im Soul Hellcafe öfter einmal richtig voll ist – und das obwohl nach der Wiedereröffnung vor zwei Jahren mehr Platz zur Verfügung steht. Umso besser, schließlich feiert niemand gern allein.
Mühlheim an der Ruhr – Hapa Haole
Lust auf gute Musik und gutes Essen? Das Hapa Haole in Mühlheim an der Ruhr befriedigt in aller Regel beide Wünsche. In der Tiki Diner & Music Bar gibt es frisch gemachte Burger, hawaiianische Deko und regelmäßige Live-Konzerte. Im Sommer lädt die Beach-Terrasse dazu ein, sich ganz nach Südsee-Art im Liegestuhl zu entspannen. Sogar tanzen lernen kann man im Hapa Haole – eine echte Rumdumversorgung.
München – Peppermint Lounge
München ist nur schickimicki? Wer einmal länger in der bayerischen Metropole gelebt und gefeiert hat, weiß, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Unter Umständen muss man etwas länger suchen, um alternative Hot Spots zu finden, doch die Suche lohnt sich – zum Beispiel wenn man dabei die Peppermint Lounge findet. Zugegeben passiert dies eher nicht zufällig. Doch welche Bar braucht schon eine zentrale Lage, wenn sie Charme hat? Die ziemlich geräumige Peppermint Lounge besticht mit einem urgemütlichen 50s Dekor inklusive Plastikpalmen und ausgesuchtem Kitsch. Dazu gibt es regelmäßig qualitativ hochwertige Livekonzerte passend zum Ambiente und im Sommer einen Biergarten. Mehr kann man eigentlich nicht verlangen.
Titelbild: “Stray Cantina” von Ray Larable unter cc