Ukeabilly Rules! – Mit vier Saiten zum Lächeln

Für die Kinoleinwand spielte Marylin Monroe in “Some like it hot“ eine Ukulele. Gleiches gilt für Elvis in “Blue Hawaii“. Und in der Gegenwart greifen beispielsweise die Silverettes gerne zu dem kleinen Instrument. Von ihrem exotisches Flair verbreitenden Klang her, ist die Ukulele sozusagen das perfekte Gegenstück zu Hawaiihemden, Hibiskusblüten als Haarschmuck oder Sailor-Jerry-Tattoo-Motiven. Doch was überhaupt sind Ukulelen? Einfach nur kleine Gitarren, oder steckt mehr dahinter?

Kleine Ukulelen klingen besonders charakteristisch. Mittelgroße lassen sich besser spielen. Die größten unter den Kleinen hören sich stärker nach Gitarre an.

Von Portugal nach Hawaii gebracht

Diese vom Modellnahmen her nach dem kalifonischen Strand Zuma benannte Fender-Ukulele animiert von der Farbgebung her, ihr Surf-Sounds zu entlocken.

Viel weiter, als in die Zeit von Elvis und Marylin zurück, reicht die Geschichte der Ukulele. Erfunden wurde sie – als “Machete“ bezeichnet – in Portugal und gelangte von dort aus 1879 im Gepäck von Auswanderern nach Hawaii. Wo das winzige Instrument bei den Insulanern schnell für Begeisterung sorgte und schon bald wegen der beim Spielen flink über die Seiten springenden Finger “Ukulele“ genannt wurde. Was so viel wie “hüpfender Floh“ bedeutet. Schließlich zum hawaiianischen Nationalinstrument mutiert, trat die Ukulele ab dem Beginn der 1900er-Jahre ihren Siegeszug in die weite Welt an – faszinierte sie doch überall mit ihrem Sonne, Sand, Meer und Palmen suggerierenden Klang.

 

Geheimnis des exotischen Sounds

Durch ihre betont bauchige Korpusform fällt diese Ukulele aus der Islander-Linie des traditionsreichen hawaiianischen Instrumentenherstellers Kaline‘a auf.

Das Geheimnis des exotischen Sounds der Uke, wie sie auch liebevoll genannt wird, liegt in der obersten Saite. Bei den meisten Saiteninstrumenten werden die Saiten von unten nach oben immer dicker. Bei den untersten dreien, der in der Regel viersaitigen Ukulele, ist das auch so. Nur die oberste Saite ist viel dünner als sie bei der üblichen Abstufung sein müsste. Diese, eine Oktave höher als regulär gestimmte, Saite sorgt im Zusammenspiel mit den anderen Saiten für den typisch hawaiianischen Klang. Jene Töne, die auf magische Weise für gute Laune sorgen. George Harrison sagte einst: “Jeder sollte eine Uke besitzen und spielen. Sie ist so einfach mitzunehmen und ein Instrument, das nicht ohne ein Lächeln gespielt werden kann.“

 

 

 

Für Rock ‘n‘ Roll und Rockabilly bestens tauglich

Sogar als Bass-Ausführung gibt es Ukulelen. Kaum zu glauben, lassen sich mit den bundlosen Varianten Kontrabässen ähnliche Töne erzeugen.

Eine Ukulele ist für alle bisher musikalisch Unbedarften, die selbst mal in die Saiten greifen wollen, absolut empfehlenswert. Viel leichter als Gitarre zu lernen, reicht schon einer der zuweilen angebotenen kompakten Ukulele-Workshops, um zu ersten, sich hören lassenden Ergebnissen, zu kommen. Beispielsweise beim niederländischen Event “Rockin‘ at the Drive in Barn“ gab es mal einen kleinen Kurs. Grundsätzlich sind Ukulelen für jede Art von Musik geeignet – von Klassik über Folkloristisches bis hin zum Pop. Die Uke ist fraglos auch bestens tauglich für Rock ‘n‘ Roll und Rockabilly. Von Stuart Fuchs gibt es unter stufuchs.com gar eine spezielle Schule als “Rockabilly for Uke“ betiteltes 36-seitiges Buch zum Download. Und wenn die Finger dann erstmal ein wenig geübt sind: Unter den 500.000 via ukuland.com kostenlos abrufbaren Songtexten mit Ukulele-Tabulaturen sind jede Menge Stücke von Elvis, Carl Perkins, Eddie Cochran, Wanda Jackson & Co. sowie auch von den Stray Cats, Crazy Cavan, Matchbox, Shakin‘ Stevens und vielen anderen mehr. In diesem Sinne: Ukeabilly Rules!