Von Mallow Die.
Beim Vintage Make-up fällt einem sofort der rote Lippenstift ein, an zweiter Stelle denkt man an den Lidstrich. Dabei braucht ein perfektes Vintage Make-up noch viel mehr als das!
Der perfekte Teint als Grundlage für das Vintage Make-up
Das A und O eines Vintage Make-ups ist der Porzellan-Teint. Helle Haut galt damals als Schönheitsideal, da es nur den Wohlhabenden vorbehalten war, sich vor anstrengender Arbeit in der prallen Sonne zu drücken. Das Schönheitsideal der hellen Haut ist auf jeden Fall gesünder als vom Sonnenbanden gebräunte Haut. Wer sich im Sommer vor zu starker Sonne schützt und seine Haut gut pflegt, der verbringt weniger Zeit mit dem Ausbessern von Makeln vor dem Spiegel.
Blush für gesunde Frische
Damit die helle Haut euch nicht krank aussehen lässt, legt ihr ein wenig Rouge auf. Bei kühleren Hauttönen eignet sich rosafarbenes Rouge, wärmere Hauttypen greifen zu Apricot. Damit sich das Rouge gleichmäßig auftragen lässt, klopft den Rougepinsel ab, bevor ihr ihn ansetzt. Um die Wangenknochen hervorzuheben und die Wangen schmaler aussehen zu lassen, tragt ihr das Rouge unter dem Wangenknochen auf.
Der Rahmen des Gesichts: Die Augenbrauen
Leider beim Vintage Make-up häufig vernachlässigt: Augenbrauen. Sie sind der Rahmen des Gesichts. Stark betonte Augenbrauen sind ebenso ein Merkmal vergangener Tage wie die roten Lippen. Die Betonung der Augenbrauen stammt noch aus der Zeit der Stummfilme, als die Mimik eindeutig und ausdrucksstark sein musste. Mit der Zeit wurden die in den 20er Jahren noch sehr dünnen Augenbrauen immer dicker und kräftiger. In den 50ern galt: Die Augenbrauen immer einen Tick dunkler zeichnen als die eigene Haarfarbe!
Kein Vintage Make-up ohne Lidstrich
Neben den ausdrucksstarken Augenbrauen sollte auch der Augenaufschlag dramatisch wirken. Während in den 20er Jahren die Augen sehr dunkel geschminkt wurden, wird in den 50er Jahren nur dezenter Lidschatten verwendet. Der Fokus liegt beim 50er Jahre Style auf dem geschwungenen Lidstrich. Hier hat jede Frau ein anderes Geheimrezept. Ich selbst setze den Pinsel außen an und ziehe den Lidstrich immer feiner am Wimpernkranz entlang. Zur Mitte hin vernachlässige ich den Druck auf den Pinsel, damit der Lidstrich immer feiner wird. Wer eher den Look der 40er Jahre nachahmen möchte, setzt auf braunen Eyeliner statt auf schwarzen und zieht eine dünnere Linie. Denn in der Nachkriegszeit war das Make-up dezenter, als in der Zeit der Wirtschaftswunder.
Die Qual der Farbwahl: Der Lippenstift
Um dem Lidstrich genug Zeit zum Trocknen zu geben, verpasst ihr eurem Vintage Make-up in der Zwischenzeit mit einem Lippenstift den perfekten Schliff. Der Klassiker ist natürlich ein kräftiges Rot. Es darf aber auch gerne ein Violett-Ton sein. Dieser eignet sich besonders bei dunklen Haaren. Für Abwechslung bei hellem Haar sorgt ein rosafarbener Lippenstift. Beim Auftragen gibt es einen ganz einfach Trick, um eure Lippen schön voll aussehen zu lassen. Beim Bemalen der Oberlippe setzt ihr außen an. Beginnt ihr nämlich das Herz der Lippe zu malen und zieht von dort den Lippenstift nach außen, malt ihr die Lippe meist schmaler als sie ist.
Wem rote Lippen und ein geschwungener Lidstrich für den Alltag zu viel ist, der kann variieren. Mal 40er Jahre Look mit roten Lippen und weniger betonten Augen, mal 50er Jahre Look mit starkem Lidstrich und einer verspielten Lippenstiftfarbe.
Dramatisches Finale: Die Mascara
Die Lidstrich sollte jetzt getrocknet sein und nun wartet der letzte Schritt: Tuscht die Wimpern mit einer schwarzen Mascara. Um mehr Schwung in die Wimpern zu bekommen, setzt ihr mehrfach am Wimpernkranz an. Erst wenn dieser schwarz getuscht und stabil ist, zieht ihr die Wimperntusche ein bis zwei Mal in die Längen der Wimpern. Achtung: Wer sich in den Längen der Wimpern nicht mit der Mascara zurückhält, riskiert, dass die Wimpern verkleben.
Geschafft! War doch gar nicht so schwer, oder? 🙂
Fotos: Delicate Photography